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Re: Guter Artikel bei Heise zu Secure Boot


From: Marvin Cohrs
Subject: Re: Guter Artikel bei Heise zu Secure Boot
Date: Wed, 25 Jan 2012 15:21:50 +0100
User-agent: KNode/4.7.4

Robert Kehl wrote:
> Sorry, aber das bedeutete, sich nie für irgend etwas einzusetzen. Wäre
> das richtig, würden nie jemand gegen den Strom schwimmen wollen.
Unsinn, ich meine damit gar nicht, dass man aufhören soll. Sondern dass wir 
neue Ideen brauchen, die Massen zu erreichen und die Anliegen zu vermitteln.

> Auch das ist vollkommen ok - Pepsi, Coca-Cola oder Nestlé zu konsumieren
> ist ja auch kein Straftatbestand an sich, aber trotzdem nicht gut.
> Solange Dich aber niemand darauf hinweist, dass eben solche sogenannten
> Lebensmittelkonzerne übel sind, kommst Du auch als normaler Erdenbürger
> erst mal nicht auf die Idee, dass da was faul sein könnte. Und wir
> machen das halt in Bezug auf Software, Hardware, etc.
Lebensmittelkonzerne haben den Reallife-Faktor. Genau wie durch Kinderarbeit 
genähte Fußbälle. Da hat garantiert jeder Mitleid.
Softwarefreiheit endet aber schließlich in einer "Lass den Nerd mal reden, 
der hängt schließlich 24/7 im Keller an der Kiste"-Reaktion.

>> Und wenn mich ein vollbärtiger, ungepflegt aussehender Mann
>> darauf hinweisen würde, dass meine Spülmaschine mir meine Freiheit nimmt,
>> würde ich ihn auch als Spinner abtun, das ist durchaus verständlich.
> 
> Deswegen aber nicht falsch, oder?
Mag durchaus sein, dass der Spülmaschinenmann recht hat, aber das nehme ich 
in meiner Naivität dann doch gar nicht wahr. Letztlich überlegt man dann 
doch immer: "Ist das überhaupt glaubwürdig?" Eine traurige Sache eigentlich, 
aber Kern nur ein Schutzmechanismus, um sich nicht jeden Bären aufbinden zu 
lassen.
     (womit ich jetzt natürlich nicht ausschließen will, dass Spülmaschinen
      tatsächlich unsere Freiheit beschränken)

> Die "Falschen" werden auch gerne Multiplikatoren genannt: Installier'
> mal in Deiner Verwandschaft ein Linux, wo ein "PC", gemeint Windows
> gemeint ist, und köder' sie meinetwegen alleing mit dem Kostenargument.
> Ich mache das, und siehe da: Es funktioniert!
Da bin ich längst bei, aber am Ende stoßen sie alle auf Probleme, schieben 
sie auf GNU/Linux und das ganze war kontraproduktiv. Produktiv funktioniert 
das erst, wenn man sie überzeugend über den ethischen Aspekt aufklärt. Aber 
da wird dann in der Regel erst nur "Spülmaschine" verstanden.

> Es ist oft langsam, aber es geht vorran. Gesellschaftlicher Wandel
> benötigt eben seine Zeit. Wie lange haben Menschen für die
> Pressefreiheit gekämpft? Da haben wir noch ein bißchen Zeit, den
> Menschen Software Freiheit zu erklären.
Schön, solche Statistiken machen wirklich Mut.

-- 
Marvin Cohrs <address@hidden>
Jabber <address@hidden>
Alternatively <address@hidden>




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